- geht das? / Artikel im CorporAID Magazin, Mai 2004
"Jeder Mitarbeiter hat bei mir die Gewißheit, im Fall einer Krebserkrankung nicht entlassen zu werden. Auch ich habe Angst davor, selbst einmal an Krebs zu erkranken!" erläuterte ein steirischer Paradeunternehmer aus dem Lebensmittelhandel bei einer CSR Diskussion sehr offen, wieso er sich anders als viele Mitbewerber verhält. Anders zu agieren, Gutes zu tun und daraus auch Nutzen zu ziehen, das sollte im Rahmen der CSR Aktivitäten nicht nur auf Österreich beschränkt bleiben.
Vereinzelt gibt es Großunternehmen und multinationale Konzerne, die sich bereits in Entwicklungsländern engagieren: Sie beziehen Rohstoffe und Produkte aus der "Dritten Welt" und investieren dort in den Ausbau der Infrastruktur, in die Schulbildung oder in die Verbesserung von sanitären Bedingungen. Sie tun dies nicht nur aus Altruismus, sie haben auch einen Nutzen davon: Die Mitarbeiter vor Ort sind besser ausgebildet und motiviert. Das wirkt sich letztendlich auch auf eine verbesserte Qualität der Produkte aus, die sie von dort beziehen.
Aber auch für Klein- und Mittelbetriebe gibt es Möglichkeiten, sich im Rahmen ihrer CSR-Aktivitäten über Österreich hinaus zu engagieren:
- Die Unterstützung eines Bildungsprojektes in einem Entwicklungsland aus Anlass eines runden Firmenjubiläen ist ein Zeichen dafür, dass man von dem, was man hat, einen Teil für andere abgibt.
- Über Handelspartner oder Mitarbeiter in Niederlassungen in der "Dritten Welt" lassen sich Projekte zur Aus- und Weiterbildung von Menschen identifizieren. Sehr oft kann mit wenig Geld sehr viel für die Entwicklung von Menschen getan werden.
- Am weitesten gehen die Aktivitäten, die die Lebensbedingungen von Menschen verbessern, die für ein Unternehmen vor Ort arbeiten. Sie folgen dem umfassendsten Ansatz von CSR, der davon ausgeht, dass Unternehmen mit Non-Profit-Organisationen (NPO's) als strategischen Partnern zusammenarbeiten. Diese können Aufgaben für sie professionell übernehmen, die sie selbst nicht erfüllen könnten.
CSR ist der Beitrag der Wirtschaft zu einer nachhaltigen Entwicklung, die aber nicht auf Österreich beschränkt bleiben darf. Eine Kooperation mit Partnern in Entwicklungsländern ist ein wichtiger Schritt zu mehr globaler Gerechtigkeit, der auch bei uns positive Auswirkungen hat: er erhöht die Motivation der Mitarbeiter, die damit ihren Beitrag zu einer gerechteren Welt leisten.
Links:
- ICEP - Institut zur Cooperation bei Entwicklungs-Projekten
- CorporAID - Magazin
- Initiative CSR Austria - Austrian Business Council für Sustainable Development