/ Andreas Schlumberger - Heyne-Verlag 2006 - ISBN-13: 978-3-453-68515-4

Der Autor gibt einen intelligenten, guten - manchmal aber zu detaillierten - Einblick in die alltäglichen Umweltsünden. Orientiert an den fünf Lebensbereichen Haushalt, Garten(-arbeit), Reisen, Ernährung und Lifestyle, gibt er Tipps, wie man mit einem kleinen Umdenken nicht nur die Umwelt, sondern auch seine Geldtasche schonen kann. Er erzählt von Allbekanntem, aber auch von überaus Wissenswertem und überraschend Schockierendem.

Vor allem der letzte Abschnitt rüttelt wach: Wir sind uns bewusst, dass wir an der Substanz unserer Ressourcen zehren, aber nicht in welchem Ausmaß. Hätte jeder Mensch zum Stillen seiner Bedürfnisse ca. 1,9 ha an Erdfläche zur Verfügung, brauchen wir momentan in Wirklichkeit 20% mehr. Die Entwicklung ist bedenklich und macht Angst. Nachhaltigkeit ist das Wort der Zukunft und bedeutet, dass wir so leben müssen, dass auch die nächste Generation ihre Bedürfnisse befriedigen kann, wie wir es tun. Dazu empfiehlt der Autor einerseits auf moderne, umweltschonende Technologien umzusteigen und andererseits auf die gut bewährten Großmutter-Tricks zurückzugreifen.

Wussten Sie, dass...

  • der CO2-Ausstoß eines Rasenmähers (vor allem mit 2-taktigen Motoren) den eines Autos um das hundertfache übertrifft
  • uns bei der gleichen Beleuchtungsleistung Energiesparlampen ca. 70 Euro ersparen.
  • Flugzeuge wahre Umweltsünder sind, indem sie für 9% des Treibhausgases verantwortlich sind. Mit einer Ausgleichzahlung (Berechnung der CO2-Produktion des Fluges; zB. Wien-New York ca. 79€), die direkt in ein Umweltprojekt einfließt, können sie diese Umweltbelastung kompensieren!
  • sich ¼ des Tourismus in den Alpen abspielt. In diesem Bereich muss ein Umdenken erfolgen. Ein Hektar Beschneiung hat denselben Energieaufwand wie ein 4-Personen-Haushalt über die Dauer von 4 Jahren.
  • man beim richtigen Waschen viel sparen kann.
  • private Gärten mehr Pestizide in den Umwelthaushalt bringen als landwirtschaftliche Betriebe.
  • Rankenpflanzen an der Hausfassade keinen Schaden anrichten, sondern nützlich sind (Dämmung, Windschutz,...).
  • 2/3 der zurückgelegten Wege mit dem Auto unter 10 km lang sind.
  • das richtige Fahrverhalten bis zu 500 €/Jahr einsparen kann.
  • nur 28% der Kosten für ein Auto beim Tanken entstehen.
  • es seit 1987 um ca. 40% mehr Pendler gibt und daher Fahrgemeinschaften besonders sinnvoll sind.
  • man bei einer Strecke bis zu 5 km am schnellsten mit dem Rad unterwegs ist und dass Niederländer mit dem Rad um 700 km/Jahr mehr zurücklegen als die Österreicher.
  • Nahrungsmittel nicht teurer geworden sind. Gab man in den 60er noch ca. 36% für Lebensmittel aus, sind es heute nur mehr 14%.
  • unter anderem durch die Unternehmenskonzentration Landwirte heute nur mehr 5% des Brotpreises erhalten, während es in den 50er noch 60% waren.
  • unser Konsum sich zwischen den 50er und den 90er versechsfacht hat.
  • die Textilbranche die umweltbelastendste Branche ist.
  • Gold wahrlich seinen Preis hat. Es gibt beim Abbau jährlich 15.000 Tote, unvorstellbar große Mengen an Abraum entstehen und es kommen gefährliche Chemikalien zum Einsatz.
  • der Papierverbrauch in den westlichen Ländern rapide steigt und recyclebares Papier nur 2 Mal recycelt wird, obwohl man es 6 bis 7 Mal könnte.
  • die hohen Technikstandards für den Krieg im Congo mitverantwortlich sind (Coltan-Abbau)
  • es einen Wasserstopp für Reisfelder in Taiwan gibt, um den Betrieb von Halbleiterwerke zu sichern
  • in Deutschland 1 Million Tonnen Elektronik-Schrott/Jahr anfällt?
  • sie auch in Grünes Gold investieren können. Die USA und Großbritannien machen es vor.

Falls Sie das alles nicht wussten und noch mehr wissen wollen, empfehle ich Ihnen dringend die Lektüre dieses Spar-Handbuchs!


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